Neue Forschungsgruppenleiterin erforscht Zellbiologie der Gewebealterung

Sandra Scharaw untersucht, wie die Organisation von Organellen in Stammzellen die Gewebeerneuerung steuert und sich mit dem Alter verändert.

Sandra Scharaw © Katrin Boes/MPI-CBG

Sandra Scharaw ist neue Forschungsgruppenleiterin am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik. Sie und ihre Forschungsgruppe interessieren sich dafür, wie sich Gewebe in unserem Körper erneuert und wie sich dies mit dem Alter verändert. Die Vision der Forschungsgruppe ist es, die Prinzipien der Organisation von Endomembran-Organellen in Stammzellen im gesunden Zustand sowie bei altersbedingten Krankheiten herauszufinden.

Sandra sagt: “Wir wollen verstehen, wie die Erneuerung von Gewebe durch die Organisation von Endomembranorganellen gesteuert wird und wie sich das Altern darauf auswirken kann. Das von uns dafür untersuchte Organ ist äußerst faszinierend: der Dünndarm. Im Dünndarm transportieren Stammzellen ständig Signale entlang ihrer Organellen um mit ihrer mikroskopischen Umgebung zu kommunizieren. Auf der Grundlage dieses Austauschs treffen sie die Entscheidung, sich zu teilen und ständig alte Zellen durch neue zu ersetzen. Problematisch ist, dass mit zunehmendem Alter unsere Fähigkeit, Gewebe zu erneuern, abnimmt da unsere Stammzellen einen Teil ihrer Funktionalität verlieren. Die Stammzellen sind dann nicht in der Lage, unsere Darmzellen richtig zu erneuern, was zu Krankheiten wie Darmentzündungen oder Krebs führen kann. Unser Ziel ist es, die notwendigen Informationen zu gewinnen, um die mit dem Altern einhergehenden Funktionsstörungen zu erkennen und zu korrigieren.”

Herzlich willkommen, Sandra!

Sandra hat einen Hintergrund in Zell- und Molekularbiologie. Während ihrer Promotion am EMBL Heidelberg in Deutschland untersuchte sie die Regulierung der sekretorischen Membranmaschinerie von Zellen mithilfe von bildgebenden Membrantransport-Assays. Im Jahr 2016 wechselte Sandra für ihre Postdoc-Phase an das Karolinska Institut in Stockholm, Schweden, wo sie ihr Wissen über Membranbiologie auf die Gewebeebene übertrug. Dort konzentrierte sie sich auf die Organisation von sekretorischen Membranorganellen in adulten Gewebestammzellen und entwickelte Ansätze in 3D-Organoid-Kultursystemen zur Untersuchung des Membrantransports bei der stammzellvermittelten Gewebeerneuerung.