Vom 23. bis 27. September veranstalteten das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) und der Exzellenzcluster „Physics of Life“ (PoL) der TU Dresden die Dresden Summer School „Physikalische Biologie der Zelle“. 108 Teilnehmer aus der gesamten Dresdner Wissenschaftsgemeinschaft kamen zu dieser zweiten Auflage des Kurses, der zuvor im Oktober 2022 stattfand, zusammen. Der Kurs wurde gemeinsam von der International Max Planck Research School for Cell, Developmental, and Systems Biology und der TU Dresden organisiert und befasste sich mit der Anwendung quantitativen Denkens, um Fragen zur Natur lebender Organismen zu beantworten.
Quantitative Methoden spielen eine wichtige Rolle, um die Lebenswissenschaften zu stärken. Mit dem zunehmenden Einsatz von computergestützter Datenanalyse, Modellierung und Simulation ist dies einfacher denn je. Der Kurs wurde von zwei führenden Biophysikern geleitet: Rob Phillips, Fred and Nancy Morris Professor für Biophysik, Biologie und Physik am California Institute of Technology, und Jané Kondev, William R. Kenan Jr. Professor für Physik an der Brandeis University. Die Summer School vermittelte Forscherinnen und Forschern, wie sie mithilfe quantitativer Rahmenbedingungen und rechnergestützter Tools Vorhersagen über das Verhalten von Zellen treffen können. Die Teilnehmenden, darunter Doktorandinnen und Doktoranden sowie Forschungsgruppenleiterinnen und -leiter, wurden mit dieser neuen Denkweise vertraut gemacht. In Vorlesungen und praktischen Schulungen untersuchten die Teilnehmenden reale Fallstudien, die grundlegende physikalische Prinzipien in biologischen Systemen aufzeige
Ein Schwerpunkt des Kurses bestand darin, die oft kompliziert erscheinende Mathematik und Modelle zu entmystifizieren. Statt Fachsprache zu verwenden, konzentrierten sich Phillips und Kondev zusammen mit den Lehrassistenten Ana Duarte und Kian Faizi auf intuitives, konzeptionelles Lehren, das es Forschern mit unterschiedlichem Hintergrund ermöglichte, diese Konzepte zu verstehen und auf ihre Arbeit anzuwenden. Rob Phillips, der für seinen innovativen und philosophischen Lehrstil bekannt ist, gliederte komplexe Inhalte in verschiedene Themenbereiche auf, sodass die Teilnehmer nicht nur lernten, wie man sich der quantitativen Biologie nähert, sondern auch, warum sie für ihre Forschung von entscheidender Bedeutung ist. Phillips ist international als Dozent anerkannt und hat den Kurs bereits an verschiedenen Instituten unterrichtet. Ergänzt wurden diese Vorlesungen durch interaktive Seminare, in denen die Teilnehmer Modelle und Simulationen entwickelten und praktische Erfahrungen mit Werkzeugen sammelten, die für die moderne biologische Forschung unverzichtbar werden.