Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldinaldina hat den Dresdner und italienischen Zellbiologen Marino Zerial zu einem ihrer Mitglieder gewählt. Er ist einer der Gründungsdirektoren des Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) und Direktor der Human Technopole in Mailand, Italien. In der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina sind Forscherinnen und Forscher vereint, die in ihrem jeweiligen Fachgebiet besondere Expertise aufweisen. Die Kriterien für die Mitgliedschaft sind herausragende wissenschaftliche Leistungen. Die Wahl in die Reihen der Leopoldina gilt als eine der höchsten Ehrungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Die Leopoldina würdigte Marino Zerial für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Zellbiologie und wählte ihn in die Sektion Genetik/Molekularbiologie und Zellbiologie. Eine seiner bedeutendsten Entdeckungen ist die Schlüsselrolle des Rab5-Proteins beim molekularen Mechanismus der Endozytose und des Membrantransports.
Vor seiner Mitgliedschaft in der Leopoldina wurde Marino Zerial 2008 mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet und 2019 mit der Mitgliedschaft im Istituto Veneto di Scienze, Lettere ed Arti geehrt. Im Jahr 2021 wurde er zum internationalen Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Sciences ernannt.
"Die Wahl in die Leopoldina ist eine große Ehre für mich", sagt Marino Zerial. "Ich freue mich über die Möglichkeit, der ältesten Akademie in den Lebenswissenschaften beizutreten und mein Wissen für Politik und Gesellschaft einzubringen." Damit folgt Zerial dem derzeitigen MPI-CBG-Direktor Prof. Anthony Hyman und den ehemaligen MPI-CBG-Direktoren Prof. Wieland Huttner, Prof. Elisabeth Knust, Prof. Kai Simons und Prof. Eugene Myers als Mitglieder der Akademie.
Als Nationale Akademie der Wissenschaften leistet die Leopoldina unabhängige wissenschaftsbasierte Politikberatung zu gesellschaftlich relevanten Fragen. Dazu erarbeitet die Akademie interdisziplinäre Stellungnahmen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. Die Leopoldina vertritt die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien, unter anderem bei der wissenschaftsbasierten Beratung der jährlichen G7-Gipfel. Sie hat 1.600 Mitglieder aus mehr als 30 Ländern und vereinigt Expertise aus nahezu allen Forschungsbereichen. Sie wurde 1652 gegründet und 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. Pro Jahr werden etwa 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem mehrstufigen Auswahlverfahren auf Lebenszeit in die Akademie gewählt. Seit Gründung der Akademie wurden mehr als 7 000 Persönlichkeiten in ihre Reihen aufgenommen. Dazu gehörten unter anderem Marie Curie, Charles Darwin, Albert Einstein, Johann Wolfgang von Goethe, Alexander von Humboldt, Justus von Liebig und Max Planck.