Die International Human Frontier Science Program Organization (HFSPO) hat die Gewinner der Forschungsförderung für das Jahr 2024 bekannt gegeben. Carl Modes, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) und am Zentrum für Systembiologie Dresden (CSBD), erhielt den begehrten Program Grant Award zusammen mit zwei internationalen Kolleginnen: Chiara Sinigaglia (Centre national de la recherche scientifique (CNRS), Frankreich) und Ulyana Shimanovich (Weizmann Institute of Science, Israel). Mit ihrem gemeinsamen Projekt "From nano to organmal scale: structural regulation of regenerating jellyfish" widmet sich das Forschungsteam grundlegenden und ungelösten Fragen der Regenerationsbiologie am Beispiel der Meeresqualle Clytia hemisphaerica. Diese verfügt über außergewöhnliche Regenerationsfähigkeiten: Wunden heilen innerhalb von zwölf Stunden, und Organe regenerieren sich innerhalb einer Woche. Program Grants werden an Teams bestehend aus zwei bis vier Forschenden vergeben, die sich in einem beliebigen Abschnitt ihrer Karriere befinden und ein neues gemeinsames Projekt in Angriff nehmen.
Herzlichen Glückwunsch!
Da die grundlegenden zellulären Mechanismen und das Gewebeverhalten bei allen lebenden Organismen gleich sind, bietet die Qualle eine vereinfachte Möglichkeit, komplexe Regenerationsprozesse und die neu entstehenden Eigenschaften von lebendem Gewebe zu verstehen. “Ich bin sehr glücklich darüber, durch diese Förderung Teil der HFSP-Gemeinschaft zu sein. Hier in Dresden wollen meine Gruppe und ich den theoretischen Rahmen sowohl für die regenerative Medizin als auch für die Eigenschaften von selbstheilenden Materialien schaffen,” erklärt Carl Modes. “Diese Modelle werden auf geometrischen und topologischen Grundlagen der theoretischen Biophysik und der computergestützten Biologie beruhen. Wir hoffen, dass sie es uns ermöglichen werden, die Auswirkungen verschiedener Arten von Verletzungen auf die Regeneration zu verstehen.”
Im Jahr 2024 fördert HFSP 34 Projektteams mit Forschungsgeldern (Program Grants und Early Career Grants), an denen 108 Wissenschaftler aus 23 Ländern beteiligt sind. Jeder Grant hat eine Laufzeit von drei Jahren und umfasst im Durchschnitt 400.000 USD pro Jahr. Für ihre Förderungen sucht das HFSP Wissenschaftler, die international, vorzugsweise interkontinental, zusammenarbeitende Teams bilden, die zuvor noch nicht zusammengearbeitet haben und die sich mit Arbeiten befassen, für die sie noch keine vorläufigen Daten haben. Auf diese Weise fördert das HFSP Pionierforschung und Wissenschaftsdiplomatie.
Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger von 2024!
Pressemitteilung HFSP