Erkrankungen der Netzhaut gehören zu den häufigsten Gründen für Behinderungen in den westlichen Industrieländern, deren Ursache in den meisten Fällen das Absterben von Nervenzellen der Netzhaut ist. Um Betroffene, deren Familien und Interessierte über neueste Entwicklungen der Forschung und in der Klinik zu informieren, organisierten das MPI-CBG, das DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden / Exzellenzcluster an der TU Dresden (CRTD), das Dresdner Universitätsklinikum Carl Gustav Carus (UKD) sowie die Selbsthilfevereinigung PRO RETINA Deutschland e. V. bereits zum 10. Mal den Netzhaut-Informationstag am 10. November, der in diesem Jahr am CRTD stattfand. Im Mittelpunkt standen Erkrankungen wie Retinitis Pigmentosa, Makuladegeneration und Glaukom. In fünf Vorträgen, sowie sieben Informationsständen konnten sich die etwa 150 Besucher informieren. So berichtete zum Beispiel Marius Ader, Professor am CRTD, über den aktuellen Stand der Forschung bei Zell-Transplantation in die Netzhaut und Dominik Fischer, Professor an der Universität Tübingen, beantwortete in seinem Vortrag die Frage, wie Gentherapie am Auge funktioniert. Der Andrang an den Informationsständen in den Pausen war groß. Am Beratungsstand der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde des UKD warteten viele Besucher, um einen Tipp des Arztes zu bekommen.
Die vielfältigen Beiträge schlugen eine Brücke zwischen der Grundlagenforschung und der therapeutischen Anwendung und integrieren Perspektiven und die wertvolle Arbeit der Selbsthilfegruppen. Viele der Forschungsansätze haben zum Ziel, Therapien zur Behandlung von Sehbehinderungen zu entwickeln und somit die Lebensqualität Betroffener zu verbessern. Die letzten Jahre haben auch gezeigt, dass viele Menschen mit Sehbehinderungen und deren Angehörige den Retinatag nicht nur nutzen, um von neuesten Ergebnissen der Forschung zu hören, sondern auch um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und besser zu vernetzen.