Ian Seim, Postdoktorand in der Arbeitsgruppe von Stephan Grill am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG), hat ein Humboldt-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung erhalten. In Dresden wird Ian Kondensate im Zellkortex von Oozyten und Embryonen des Fadenwurms C. elegans untersuchen . Während der Entwicklung eines Embryos ist eine Komponente besonders wichtig: der Zellkortex. Dabei handelt es sich um ein feines Netzwerk aus haarähnlichen Fadenstrukturen (Aktin) direkt unter der Zellmembran, das die Veränderungen der Zellform, die Zellbewegung und die Zellteilung steuert. Innerhalb des Kortex befinden sich tröpfchenförmige Kondensate, die aus Aktinfilamenten und Aktinregulatoren bestehen. Kurz bevor sich eine unbefruchtete Eizelle nach der Befruchtung in einen Embryo verwandelt, regulieren sie die Bildung des ersten Kortex. Ian Seim wird diese Kondensate untersuchen, um die molekularen Mechanismen herauszufinden, die der Aktivierung des Kortex während der Entwicklung zugrunde liegen. Dabei wird er neben der physikalischen Modellierung auch Experimente und Fluktuationsanalysen einsetzen.
Ian Seim promovierte in Bioinformatik und Computerbiologie und forschte ein Jahr lang als Postdoktorand bei Amy Gladfelter an der University of North Carolina in Chapel Hill und an der Duke University in Durham, North Carolina. Ian, der vor einem Jahr an das MPI-CBG kam, wird nun seine Forschung hier in den kommenden zwei Jahren fortsetzen.
Ian sagt: „Ich freue mich darauf, weiterhin Teil der lebendigen Biophysik-Gemeinschaft in Dresden zu sein. Die Möglichkeit, grundlegende biologische Fragen mit anspruchsvollen physikalischen Ansätzen zu erforschen, ist etwas ganz Besonderes, und ich habe während meiner Zeit hier schon sehr viel gelernt. Ich freue mich darauf, meine Forschung fortzusetzen und das Leben hier kennenzulernen!“
Herzlichen Glückwunsch, Ian!
Die Alexander von Humboldt-Stiftung unterstützt Forscher aus aller Welt mit dem Humboldt-Forschungsstipendium. Es ermöglicht Postdoktoranden einen langfristigen Forschungsaufenthalt in Deutschland von 6 bis 24 Monaten.
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