Das German Stem Cell Network (GSCN) hat auf seiner Jahreskonferenz vom 13. bis 16. September die GSCN Awards 2022 verliehen. Mit diesen Awards würdigt das German Stem Cell Network herausragende Stammzellforscherinnen und -forscher auf ihrem Weg, die Grundlagenforschung zu erweitern und neue therapeutische Möglichkeiten zu eröffnen. Die drei Preisträger des GSCN Awards hielten einen Vortrag auf dem Presidential Symposium am 15. September auf der diesjährigen Jahreskonferenz des GSCN.
Meritxell Huch, Direktorin am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden, erhielt den Hilde-Mangold-Preis 2022 der GSCN für ihre bahnbrechenden Forschungsarbeiten an Organoiden. Dabei handelt es sich um Organoide verschiedener Organen wie Magen, Leber und Bauchspeicheldrüse, die sowohl aus Tiermodellen als auch aus menschlichem Gewebe stammen. Derzeit entwickeln Meritxell und ihre Forschungsgruppe menschliche Organoidmodelle, um die molekularen und zellulären Grundlagen der Regeneration von adultem menschlichem Gewebe zu untersuchen. Ziel ist es, genau zu verstehen, wie sich menschliches Gewebe regeneriert und wie diese Mechanismen bei Erkrankungen gestört sind. Mit dem Hilde-Mangold-Preis des GSCN wird Meritxell Huch für ihre Pionierarbeit und ihre anhaltend herausragende Forschung auf dem Gebiet der Organoide ausgezeichnet.
Den GSCN 2022 Young Investigator Award erhielt Simon Haas vom Berliner Institut für Gesundheit (BIH), der Charité und dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin. Der GSCN 2022 Publication of the Year Award ging an Adam C. O'Neill, Fatma Uzbas, Giulia Antognolli, Florencia Merino und Magdalena Götz vom Helmholtz Zentrum München und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU).
Der jährlich verliehene GSCN Female Scientist Award wurde nun in GSCN Hilde Mangold Award umbenannt. Der neue Name ist eine Würdigung der deutschen Embryologin Hilde Mangold (1898 - 1924). Mangold führte Schlüsselexperimente durch, die den Weg für die Entdeckung des embryonalen Organismus ebneten, und spielte damit eine bahnbrechende Rolle in der Entwicklung der Embryologie. Ihr früher Tod durch einen tragischen Unfall verhinderte, dass sie zusammen mit Hans Spemann mit dem Nobelpreis für die Entdeckung des Organizer-Effekts im Jahr 1935 ausgezeichnet wurde. Der GSCN-Wissenschaftspreis wird jährlich an herausragende Stammzellforscherinnen verliehen. Neben der wissenschaftlichen Leistung möchte die Jury auch das Lebenswerk der Preisträgerin als Beispiel für junge Wissenschaftlerinnen würdigen. Nach wie vor sind Frauen in Führungspositionen der Stammzellforschung an Universitäten und Forschungsinstituten unterrepräsentiert.
Das GSCN verbindet seit 2013 die in Deutschland tätigen Stammzellforscherinnen und -forscher auf nationaler und internationaler Ebene und kommuniziert ihre Ergebnisse und Forschungen an eine breite Öffentlichkeit. Der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Präsentation herausragender Wissenschaftlerinnen widmet das GSCN mit dem GSCN Hilde Mangold Award besondere Aufmerksamkeit. Seit 2021 kooperiert das GSCN eng mit den Berliner Instituten für Gesundheit (BIH) in der gemeinsam
gegründeten „Dialogplattform Stammzellforschung.“
Pressemitteilung des German Stem Cell Network