Fördermittel zur Erforschung der Kristallbildung in Zellen

HFSP Early Career Grant Award für Rita Mateus und zwei Kolleginnen

Rita Mateus © Katrin Boes / MPI-CBG

Die International Human Frontier Science Program Organization (HFSPO) veröffentlichte die Gewinner der Anträge auf Forschungsförderung für 2025. Rita Mateus, Forschungsgruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) und am Exzellenzcluster Physics of Life (PoL) der TU Dresden, erhielt gemeinsam mit zwei internationalen Kooperationspartnerinnen einen der renommierten und kompetitiven Early Career Grants. Mit Noemi Jimenez-Rojo von der University of the Basque Country in Spanien und Viviana Monje von der SUNY Buffalo University in den USA untersucht Rita in dem gemeinsamen Projekt „MetaCrystal: Metabolic principles of intracellular crystallization“die Rolle der Lipidmembran, die Guaninkristalle in Zellen umschließt. Diese Kristalle sind weit verbreitete intrazelluläre Einschlüsse, die von vielen lebenden Organismen gebildet werden, um eine Vielzahl wichtiger Organismusfunktionen zu erfüllen.

Early Career Grants und Programmzuschüsse werden an Teams von zwei bis vier Forschenden vergeben, in jeder Phase ihrer Karriere, um ein neues Kooperationsprojekt zu realisieren. HFSP-Forschungszuschüsse unterstützen innovative Grundlagenforschung zu grundlegenden biologischen Problemen über nationale und disziplinäre Grenzen hinweg.

„In lebenden Systemen werden Guaninkristalle aus verschiedenen Gründen gebildet, beispielsweise um sie lichtempfindlicher zu machen (Krebstiere) oder um die Farbe ihrer Haut zu verändern (Chamäleons). Auch der Zebrafisch bildet Kristalle in spezialisierten Zellen, was zu dessen leuchtenden bunten Mustern führt. In unserem Projekt wollen meine Kolleginnen und und ich herausfinden, wie dieser Prozess abläuft. Dabei betrachten wir eine wesentliche, aber bisher unerforschte Struktur: die Lipidmembran, die jeden Kristall umgibt“, erklärt Rita Mateus, die auch DRESDEN-concept Forschungsgruppenleiterin ist. Mit Techniken wie CRISPR-Cas9, Massenspektrometrie und molekularer Modellierung werden die Forschenden die Kristallbildung in Zebrafischen und Zellkulturen untersuchen. Die Ergebnisse könnten die Entwicklung von Therapien zur Behandlung von Krankheiten erleichtern, bei denen es zu einer fehlerhaften Kristallisation kommt, wie beispielsweise Nierensteine und Gicht. Das Team plant auch, neue Protokolle zur Synthese organischer Kristalle für eine Vielzahl von Anwendungen in den Bereichen Optik und Materialwissenschaften zu entwickeln.

Die HFSP-Forschungsstipendien 2025 reichen über das gesamte Spektrum der biowissenschaftlichen Forschung in den 30 Research Grants und 12 Accelerator Grants, an denen 104 Wissenschaftler aus 30 Nationen beteiligt sind. Jeder Grant hat eine Laufzeit von drei Jahren und umfasst im Durchschnitt 400.000 USD pro Jahr. Für ihre Förderungen sucht das HFSP Wissenschaftler, die international, vorzugsweise interkontinental, zusammenarbeitende Teams bilden, die zuvor noch nicht zusammengearbeitet haben und die sich mit Arbeiten befassen, für die sie noch keine vorläufigen Daten haben. Auf diese Weise fördert das HFSP Pionierforschung und Wissenschaftsdiplomatie.

Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger von 2025!

Pressemitteilung HFSP