Die neue MPI-CBG-Forschungsgruppenleiterin Claudia Gerri hat im Februar am Institut ihre Tätigkeit aufgenommen. Claudia und ihre Gruppe interessieren sich dafür, wie Zelllinien entstehen und wie sie miteinander und mit ihrer Mikroumgebung kommunizieren, um ein Organ zu bilden. Das Ziel der Gruppe ist es zu verstehen, wie die Umwelt und die benachbarten Gewebe frühe Entscheidungen zum Zellschicksal beeinflussen und wie Vorläuferzellen diese Signale interpretieren und darauf reagieren, sodass sie ihre Umgebung beeinflussen. Die Forscher wollen einen äußerst rätselhaften Prozess der Fortpflanzung bei Säugetieren untersuchen: die Entwicklung der fötalen Plazenta und ihre Wechselwirkungen mit den mütterlichen Geweben.
Claudia erklärt: "Die Plazenta ist ein sehr einzigartiges und faszinierendes Organ. Sie ist ein vergängliches Organ, das nur für eine bestimmte Zeit im Leben existiert, aber für die Entwicklung des Embryos von grundlegender Bedeutung ist, da sie das wachsende Baby mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Ohne dieses Organ würden wir nicht auf der Welt sein! Wenn wir mehr über die Biologie dieses Organs erfahren, hoffen wir, dass wir in Zukunft bessere therapeutische Ansätze entwickeln können. Am MPI-CBG und am Campus Dresden allgemein hoffe ich, mein Fachwissen im Bereich der Biophysik und Mechanobiologie zu erweitern, und ich bin sicher, dass sich tolle Kooperationen entwickeln werden."
Herzlich willkommen am Institut, Claudia!
Claudia Gerri studierte Biologie an der Universität Mailand in Italien, wo sie ihren BSc in Biowissenschaften und MSc in Molekularbiologie erwarb. 2012 zog sie nach Deutschland, um am Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim zu promovieren, wo sie im Labor von Didier Stainier die Gefäßbiologie in sich entwickelnden Zebrafischembryonen untersuchte. Im Jahr 2017 wechselte sie als Postdoktorandin in das Labor von Kathy Niakan am Francis Crick Institute in London, bevor sie als Forschungsgruppenleiterin an das MPI-CBG wechselte.