Der Europäische Forschungsrat (ERC) gab heute die Preisträger des diesjährigen Consolidator-Grant-Wettbewerbs für ambitionierte Forscher im Mid-Career-Bereich bekannt. Jan Brugués, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) und am Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme (MPI-PKS), ist einer der 313 Preisträger, die mit den ERC Consolidator Grants 2022 ausgezeichnet wurden. Die Förderung ist Teil des EU-Programms Horizon Europe, und die Gewinner erhalten insgesamt 632 Millionen Euro, um sich mit großen wissenschaftlichen Fragen auseinanderzusetzen. Insgesamt reichten 2652 Bewerber Anträge ein, von denen
12 % die Förderung erhalten werden. Männliche und weibliche Antragsteller waren bei der Vergabe der Fördermittel gleichermaßen erfolgreich. Die künftigen Preisträger werden ihre Projekte an Universitäten und Forschungszentren in 24 EU-Mitgliedstaaten und assoziierten Ländern durchführen. Mit diesen neuen Forschungsförderungen werden schätzungsweise 1900 Arbeitsplätze für Postdoktoranden, Doktoranden und andere Mitarbeiter an 189 Einrichtungen entstehen.
Jan erhält die Förderung für sein Projekt „Understanding emergent physical properties of chromatin using synthetic nuclei.“ Mit diesem Projekt soll hauptsächlich erforscht werden, wie die Physik von Aktivitäten auf molekularer Ebene zu den Materialeigenschaften von Chromatin führt und wie diese zur Organisation und Funktion von Chromatin beitragen. Jan Brugués erklärt: „Ich hoffe, mit meinem Projekt eine physikalische Beschreibung des materiellen Zustands von Chromatin auf verschiedenen Maßstabsebenen zu erarbeiten und dazu beizutragen, die grundlegenden physikalischen Prinzipien aufzudecken, die die Organisation und Funktion des Zellkerns bestimmen.“
Herzlichen Glückwunsch, Jan!
Neben Jan Brugués, haben auch zwei andere sächsische Forscher einen Consolidator Grant erhalten: Stefan Kaiser, Professor für Ultraschnelle Festkörperphysik und Photonik an der TU Dresden und Gesa Hartwigsen, Forschungsgruppenleiterin zum Thema Kognition und Plastizität im menschlichen Gehirn am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig. Der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow gratuliert: „Herzlichen Glückwunsch an die Preisträgerin und die Preisträger dieser hochdotierten Auszeichnung, die von der Europäischen Union an besonders exzellente und vielversprechende Forschende vergeben wird. Sie zeigt nicht nur die hohe Qualität der Forschung in Sachsen, sondern gerade in diesen Tagen auch, wie wichtig die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt in Europa sind. Für unsere gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung und nicht zuletzt die Wettbewerbsfähigkeit in der Zukunft ist die europäische Forschungs- und Innovationsförderung ein unverzichtbarer Faktor.“
Über den ERC
Der Europäische Forschungsrat, wurde 2007 von der Europäischen Union eingerichtet und ist die erste europäische Förderorganisation für exzellente Pionierforschung. Jedes Jahr wählt der ERC die besten und kreativsten Forscher aus und fördert sie, um Projekte in Europa durchzuführen. Der ERC bietet vier Hauptförderungsprogramme an: Starting, Consolidator, Advanced und Synergy Grants. Mit seinem zusätzlichen Proof-of-Concept-Förderprogramm hilft der ERC den geförderten Forschern, die Lücke zwischen einer bahnbrechenden Entdeckung und der frühen Phasen der Kommerzialisierung zu überbrücken.
Pressemitteilung des Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus