© Katrin Boes / MPI-CBG
Das California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena, Kalifornien, USA, hat die Preisträger seines Distinguished Alumni Award (DAA) bekannt gegeben. Der Preis wird an vier Absolventen verliehen, die durch ihr persönliches Engagement und ihre beruflichen Leistungen einen herausragenden Beitrag für ein Fachgebiet, eine Community oder die Gesellschaft im Allgemeinen erbracht haben.
Einer der Preisträger ist Eugene Myers, emeritierter Direktor und Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden, Deutschland. Er erhält die Anerkennung dafür, dass er die Bioinformatikbranche revolutioniert hat. Zur Gruppe der DAAs 2023 gehören Nader Engheta (MS '79, PhD '82), Karen Maples (BS '76), Eugene Myers (BS '75) und Kenneth Suslick (BS '74).
Eugene Myers war maßgeblich an der Entwicklung des Basic Local Alignment Search Tool (BLAST) beteiligt, das die biologische Sequenzierung revolutionierte und bis heute von Wissenschaftlern auf der ganzen Welt genutzt wird. Er entwickelte später eine Shotgun-Methode für das gesamte Genom, die zur Kartierung des menschlichen Genoms beitrug. In den 1990er Jahren wurde BLAST zu einem der wichtigsten computergestützten Werkzeuge in der Biologie, das es Wissenschaftlern ermöglichte, ihre DNA-Sequenzen schnell mit einer riesigen Datenbank anderer Sequenzen zu vergleichen. Später, als leitender Angestellter bei Celera Genomics, brachte Myers die Whole-Genome-Shotgun-Methode voran, bei der die DNA nach dem Zufallsprinzip in Fragmente zerlegt, sequenziert und dann wieder zusammengesetzt wird. Diese Technik ermöglichte es Celera, das Fliegen-, Menschen- und Mausgenom in nur drei Jahren zu kartieren. Myers, der insgesamt mehr als 250.000 Zitierungen vorweisen kann, wurde 2003 in die National Academy of Engineering und 2006 in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt. Er wurde 2004 mit dem Max-Planck-Forschungspreis, 2002 mit dem Paris Kanellakis Theory and Practice Award der Association for Computing Machinery, 2019 mit dem Royal Society Milner Award und 2022 mit der Frances E. Allen Medal des Institute of Electrical and Electronics Engineers ausgezeichnet.
„Die diesjährigen Distinguished Alumni haben in vielfältiger Weise zur Gesellschaft beigetragen, von der optischen Wissenschaft über Bioinformatik und Sonochemie bis hin zur Medizin, und sie alle dienen als Vorbilder und Mentoren für ihre Kollegen und nachfolgende Generationen,“ sagt Caltech-Präsident Thomas F. Rosenbaum, der Sonja und William Davidow Presidential Chair und Professor für Physik. „Sie zeigen, wie die akademische Erfahrung am Caltech originelles Denken über Disziplinen hinweg fördert, um unser Verständnis und unsere Erfahrung der Welt zu verändern.“
Das California Institute of Technology (Caltech) ist ein weltbekanntes Wissenschafts- und Ingenieursinstitut, das sich zum Ziel gesetzt hat, das menschliche Wissen zu erweitern und der Gesellschaft durch Forschung in Verbindung mit Bildung zu nutzen. Das Institut erforscht die anspruchsvollsten, grundlegenden Probleme in Wissenschaft und Technik in einer einzigartigen kollegialen, interdisziplinären Atmosphäre und bildet gleichzeitig Studenten zu kreativen Mitgliedern der Gesellschaft aus.
Pressemeldung des California Institute of Technology: www.caltech.edu/about/news/caltech-names-four-2023-distinguished-alumni-awardees