Bruno Vellutini gewinnt den 14. Nikon-Wettbewerb „Small World in Motion“

Das Video von Mitosewellen im Embryo einer Fruchtfliege von einem Forscher am MPI-CBG in Dresden ist der Gewinner des Wettbewerbs für Mikrofotografie 2024.

© Bruno C. Vellutini / MPI-CBG

Nikon Instruments Inc. gab heute die Gewinner des 14. Nikon Small World in Motion Video-Wettbewerbs bekannt. Der erste Platz ging in diesem Jahr an ein Video von Bruno C. Vellutini, einem Postdoktoranden in der Gruppe von Pavel Tomancak am Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden. Das Video zeigt die dynamischen Prozesse der Fliegenembryogenese, deren Erforschung wichtig ist, um genetische Signalwege zu entschlüsseln, wie sie auch beim Menschen und anderen Säugetieren zu finden sind. Dies kann für die Krebsforschung, die Erforschung von Geburtsfehlern und die Entwicklung potenzieller Behandlungsmethoden von Nutzen sein. In diesem Jahr wurden 370 Videos aus 40 Ländern für den Videowettbewerb eingereicht.

Das 30-sekündige Video zeigt einen frühzeitigen Embryo der Fruchtfliege Drosophila melanogaster, der die ersten Kernteilungen und die Gastrulation durchläuft – ein Prozess, bei dem tierische Embryonen Gewebeströmungen und Faltungsprozesse durchlaufen, die eine einlagige Zellschicht in eine komplexe mehrlagige Struktur namens Gastrula umwandeln. Der Film beginnt beim zehnten mitotischen Zyklus, wenn sich die Zellkerne bereits an der Oberfläche des Embryos befinden und sich in synchronisierten Wellen weiter teilen. Beim vierzehnten Zyklus, etwa bei Sekunde 11 des Films, entsteht aus dem Embryo ein Zellverband, wobei jeder Zellkern von einer Zellmembran umschlossen wird. Wenn dies geschieht, beginnt der Prozess der Gastrulation. Störungen in diesen Prozessen, wie der epithelial-mesenchymale Übergang – ein Prozess, der bei der Embryogenese normal ist, aber problematisch wird, wenn er unerwartet auftritt – tragen zur Entstehung von Lungen- und Leberkrebs sowie Brustkrebs bei.

Bruno C. Vellutini erklärt: „Ich fühle mich sehr geehrt, dass mein Video den Nikon Small World in Motion-Wettbewerb gewonnen hat. Das Potenzial von Mikroskopen, über die Grenzen unserer menschlichen Augen hinauszusehen, fasziniert mich. Meine Leidenschaft für die Mikrofotografie wurde geweckt durch die Fähigkeit von Mikroskopen, atemberaubende mikroskopische Phänomene in Bildern oder Filmen festzuhalten und zu beobachten, neue Entdeckungen zu machen und diese faszinierende Welt mit anderen zu teilen. Mein Video kann für jeden interessant sein, da Fruchtfliegenembryos auch in unseren Haushalten zu finden sind. Dieses Video zeigt, dass die faszinierende Dynamik von Zellen und Geweben jeden Tag in den alltäglichsten Lebewesen um uns herum stattfindet.”

„Das Wunderbare an der biologischen Grundlagenforschung ist, dass die Erkenntnisse, die wir über einen Organismus gewinnen, oft auch auf andere anwendbar sind und zum Verständnis menschlicher Krankheiten beitragen können.“

Bruno C. Vellutini ist Biologe und Forscher auf dem Gebiet der evolutionären Entwicklungsbiologie. Er untersucht, wie verschiedene Embryonen ihre Körperteile bilden, um die Evolution der Tiervielfalt zu verstehen. Vor seiner Tätigkeit am MPI-CBG schloss Bruno sein Studium an der Universität von São Paulo ab. Er erwarb seinen Master of Science in Zoologie am Zentrum für Meeresbiologie (CEBIMar/USP) und promovierte in Molekular- und Computerbiologie am Sars International Centre for Marine Molecular Biology der Universität Bergen.

Den zweiten Platz belegte Jay McClellan mit seinem Video über die Verdunstung von Wassertropfen auf den Flügelschuppen eines Tagpfauenauges (Aglais io). Für das Endprodukt wurden Bildstapelung und ein maßgeschneidertes CNC-Bewegungssteuerungssystem verwendet, um die verdunstenden Tropfen zu handhaben und eine reibungslose, schnelle Bilderfassung zu gewährleisten.

Den dritten Platz belegte Dr. Jiaxing Li mit seinem Video über eine Oligodendrozyten-Vorläuferzelle im Rückenmark eines Zebrafisches.

Nikons „Small World in Motion“ beinhaltet alle Filme oder digitalen Zeitraffer-Fotografien, die durch ein Mikroskop aufgenommen wurden. Die Beiträge werden von einer unabhängigen Jury aus Expertinnen und Experten bewertet, die anerkannte Autoritäten auf dem Gebiet der Mikrofotografie und Fotografie sind. Die Beiträge werden nach Originalität, Informationsgehalt, technischer Leistung und visueller Wirkung beurteilt.

Pressemeldung von Nikon

Weitere Informationen finden Sie unter www.nikonsmallworld.com