Meri Huch, Forschungsgruppenleiterin am Wellcome Trust/ Cancer Research UK Gurdon Institute, University of Cambridge und neue Forschungsgruppenleiterin am MPI-CBG, erhielt heute im Rahmen der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) und der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie (DGZ) den BINDER Innovationspreis 2019. Der Preis wird vergeben für hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Zellbiologie vergeben, die Zellkulturen betreffen oder nutzen. Meri erhält den diesjährigen Preis für ihre weltweit führende Forschung zum Thema „Leber-Organoide für die Erforschung von Biologie und Erkrankungen der Leber“.
Meri begann ihre Postdoktoranden-Karriere im Labor von Hans Clevers am Hubrecht Institute in Utrecht, Niederlande, wo sie erstmals Stammzellen isolieren konnte, die für die schnelle Regenerierung des Magens verantwortlich sind. Sie konnte nachweisen, dass diese adulten Magenstammzellen in Zellkultur erhalten und vermehrt werden können und in vitro „Mini-Magen“-Strukturen bilden. Danach beschäftigte sie sich mit Vorläuferzellen der Leber und deren Potenzial sich während der Leberregeneration zu vermehren. Sie fand heraus, dass Vorläuferzellen der Leber in der Petrischale unbegrenzt vermehrbar sind und als Quelle für Lebergewebe bei zukünftigen zelltherapeutischen Maßnahmen von Lebererkrankungen genutzt werden können. Meri zeigte auch, dass adulte Zellen der Bauchspeicheldrüse in vitro langfristig vermehrt werden können, ein Novum in der Forschung.
Im Februar 2014 startete Meri ihr eigenes Labor am Wellcome Trust/ Cancer Research UK Gurdon Institute, University of Cambridge, um Stammzellen und Geweberegeneration und deren Auswirkungen auf die Krebsentstehung zu untersuchen. Seitdem hat sie sehr wichtige Beiträge zum Verständnis von Leberentwicklung, -regeneration und -erkrankungen geleistet, einschließlich der Entwicklung von patientenspezifischen Leber-Tumoren. Am 1. Oktober wechselt Meri Huch ans MPI-CBG, als eine der ersten Geförderten des Lise-Meitner-Exzellenzprogramms der Max-Planck-Gesellschaft.
Der mit 4000 Euro dotierte BINDER Innovationspreis wurde von der BINDER GmbH gegründet, dem weltweit größten Spezialisten für Simulationsschränke für Wissenschafts- und Industrielabore. Der jährliche Preis wird seit 1998 von der DGZ vergeben. Ein früherer Preisträger ist Stephan Grill, Direktor am MPI-CBG, der 2013 den BINDER Innovationspreis erhielt.