3Rs-Preis der Internationalen Gesellschaft für Transgene Technologien für Ronald Naumann

Der Leiter der Transgenic Core Facility des MPI-CBG erhält die Auszeichnung für eine Methode zur Reduzierung von Versuchstieren.

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Ronlad Naumann in seinem Labor. © Katrin Boes / MPI-CBG

Das 3R-Komitee der Internationalen Gesellschaft für Transgene Technologien (ISTT) hat den Gewinner des ISTT 3R-Preises 2022 bekannt gegeben: Ronald Naumann. Er erhielt die Auszeichnung für seinen Artikel mit dem Titel “Reducing the number of breeding cages and of experimental animals using IVF by accurate prediction of expected germline transmission rate.” Ronald Naumann ist Leiter der Transgenic Core Facility am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden. Mit dem Preis wird Ronalds Arbeit an der Entwicklung einer Technik (STR-IVF-Technik) gewürdigt, die das Prinzip der 3R (refine, reduce, replace) umsetzt, um die Zahl der Versuchstiere zu reduzieren. Er entwickelte diese Technik zusammen mit Peter Dobrowolski, einem Experten für die Analyse genetischer Fingerabdrücke, bei der GVG Genetic Monitoring GmbH in Leipzig.

Bei der diesjährigen ISTT-Konferenz wurde der Preis am 18. September an Ronald verliehen, der dort einen Vortrag über seine neu entwickelte Technik hielt. Ronald erhielt eine freie Mitgliedschaft für 2023, eine freie Anmeldung für die TT2023-Tagung und einen Geldpreis in Höhe von 500 Euro, gesponsert von Janvier Labs.

Nach wie vor spielen Mausmodellen mit Mutanten für die biomedizinische Forschung eine wichtige Rolle, um die Prozesse im Organismus besser zu verstehen. Mutationen werden immer noch zuerst in embryonale Stammzellen der Maus (mES-Zellen) eingebracht. Um die Mutation einer neu erzeugten Mauslinie in der ersten Generation fest zu etablieren, müssen sehr viele Verpaarungen durchgeführt werden. Dadurch hat eine große Anzahl von Nachkommen keinen wissenschaftlichen Wert. In Zusammenarbeit mit Peter Dobrowolski ist es Ronald gelungen, ein forensisches Analysesystem zu entwickeln, das eine exakte Garantie für eine Mutation bereits im Sperma nachweist. So ist es gewährleistet, dass die Mutation an die nächste Generation weitergegeben wird. Das reduziert den Bedarf an einer beträchtlichen Anzahl von Versuchstieren sowie den Zeit- und Kostenaufwand.

Ronald Naumann sagt: „Ich arbeite seit über 25 Jahren in der Forschung mit Versuchstieren. Sehr oft konnten wir durch technische oder biotechnische Entwicklungen im Sinne der 3R die Tierzahlen reduzieren. Die jetzt entwickelte STR-IVF-Technik wird für viele Labore weltweit von großem Nutzen sein. Sie zeigt auch, dass Wissenschaftler das 4. R, die „Verantwortung“, sehr ernst nehmen und selbst positiven Einfluss auf die Entwicklung besserer Systeme nehmen.“